Download als PDF: Gebet für Berlin Januar 2008

Rotes Rathaus BerlinIch lebe und ihr sollt auch leben!

Diese Jahreslosung aus Johannes 14,19 für 2008 ist uns ein guter Leitfaden und Impuls für das Gebet für unsere Stadt. Jesus – und wir mit ihm – will das Leben der Menschen. Das meint zunächst einmal das physische Leben und seine Unversehrtheit. Deshalb freuen wir uns über zunehmende Geburtenzahlen und beten um Schutz der Ungeborenen im Mutterleib, sowie Schutz vor Terror und Gewalt jeder Art. Aber Leben ist mehr als physische Unversehrtheit. Wir wünschen uns, dass das Leben Gottes in allen Schlüsselbereichen der Gesellschaft, die wir auch als die „Neun Tore der Gesellschaft“ bezeichnen können, zum Ausdruck kommt. Hier finden Sie einige Impulse zum Gebet für diese Bereiche:

Ehen und Familien (1. Mo. 1, 27-28a)

Ehe und Familie sind Gottes Idee. Wir beten um Schutz für angegriffene Familien und um innere Stärkung von Menschen, die unter zerbrochenen Familien leiden.

Bildung und Erziehung (2. Mo. 35, 34)

Wir beten, dass die Verantwortlichen im Erziehungs- und Bildungssektor die ihnen anvertrauten Menschen gut lehren und ausbilden können.

Soziale Gerechtigkeit (2. Mo. 22, 20 -21)

Gott liegen Migranten und sozial Benachteiligte besonders am Herzen. Wir beten, dass Christen Wege finden, ihnen die Liebe Gottes greifbar nahe zu bringen.

Glaubenssysteme u. Philosophien (2. Mo. 20, 2-3)

Die Menschen unserer Stadt suchen wieder zunehmend nach Orientierung und nach Gott. Wir beten, dass sie den wahren Gott erkennen und seine guten Maßstäbe für ihr Leben entdecken.

Finanzen (Luk. 16, 10-12)

Der Umgang mit Finanzen offenbart, was den Menschen wichtig ist. Wir beten für die Entscheidungsträger im Finanzbereich, dass sie die ihnen anvertrauten Gelder zum Wohl aller verwalten.

Regierung (1. Tim. 2, 1)

Politiker übernehmen an unserer Stelle Verantwortung. Wir beten, dass Gott ihnen Weisheit schenkt und sie mit ihren Entscheidungen Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung fördern.

Kunst, Kultur und Medien (1. Petr. 4, 10)

Meinungen und Überzeugungen werden durch Kunst und Medien geprägt. Wir beten, dass Medienmacher und Kreative hochwertige und lebensfördernde Beiträge bringen, die Gottes Werten nicht zuwiderlaufen.

Geistliche Verantwortungsträger (Röm 1, 8-9)

Leitung prägt. Wir beten, dass (leitende) Christen eine starke Ausstrahlungskraft haben und dass sie freisetzend, herausfordernd und visionär führen können.

Rechtswesen (Ps. 33,5)

Wir beten, dass Gesetze erlassen und umgesetzt werden, die Leben schützen, sowie um Weisheit in der Gesetzgebung, im Gerichtswesen und im Strafvollzug.

Tipp: Den obigen Abschnitt können Sie ausschneiden und langfristig als Leitfaden für Ihr Gebet für Schlüsselbereiche der Gesellschaft verwenden. Texte zum Teil aus „Draußen Beten“ erhältlich für 2 Euro bei Down to Earth.

Good News: Christen in den Medien

In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Berichte in der Berliner Presse über Christen: Das Berliner Verantsaltungsmagazin „Tip“ machte mit „Sehnsucht nach Gott“ den Anfang, gefolgt von der Morgenpost Serie über „Die zehn Gebote“ und einem Bericht über Christen an den Unis im Berlin Magazin „Stadtkind“. Der Ton aller Artikel ist neutral und interessiert an dem, was Christen bewegt. Und durchaus offen. Christen werden offensichtlich von den Journalisten (vermehrt?) wahrgenommen.

Gebet

  • Dank für die Berichte über Christen und Glaubensthemen
  • noch mehr Berichterstattung über Christen
  • Dass suchende Menschen durch die Artikel auf Christen aufmerksam werden

Good News: Ausgeglichener Haushalt

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat den Doppelhaushalt des Landes für die Jahre 2008 und 2009 beschlossen. „Er sieht keine neuen Schulden vor. Zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren werden darüber hinaus in größerem Umfang Schulden abgebaut. Nach Angaben des Senats sollen die Schulden von derzeit rund 60 Milliarden Euro bis 2011 um 1,8 Milliarden Euro reduziert werden. Für den Etat stimmten die Regierungsfraktionen von SPD und Linken. CDU, Grüne und FDP lehnten ihn ab.“ (rbb online) Das klingt nicht viel, ist aber eine Trendwende, die früher als erwartet kommt und für die wir seit langem auch an dieser Stelle beten.

Gebet

  • Dank für die Trendwende
  • weiterer verantwortlicher und behutsamer Umgang mit den Finanzen der Hauptstadt
  • Weisheit und Mut für Finanzsenator Sarrazin

Zunahme von Gewalt

Nachdem es in den letzten Jahren zu einer Beruhigung in der autonomen Szene kam, nimmt die Gewaltbereitschaft nach Einschätzung der Polizeigewerkschaft wieder zu. 111 Autos wurden in diesem Jahr in Berlin angezündet, weil sie z. B. Siemens oder der Bahn AG gehörten. Die Täter konnten nicht gefasst werden. Demonstrationen, an denen linksradikale Gruppen teilnahmen, wurden zunehmend für aggressive Auseinandersetzungen mit der Polizei genutzt. Brennende Barrikaden, gezielte Gewalt gegen Polizisten und Sachbeschädigung nehmen wieder zu. In Berlin und in Hamburg endeten auf diese Art im Dezember zwei Demonstrationen. Konfliktpotential bieten einerseits die neuen Gesetze zur Terrorbekämpfung, die auch in der linken Szene verdeckte Ermittlungen erleichtern. Andererseits sind etliche Wohnprojekte ehemaliger besetzter Häuser von Räumung bedroht. Die letzte Hochburg der Besetzerszene, „Köpi“, müsste wegen Kündigung am 31.Mai 2008 verlassen werden. Befürchtet werden bei einer Räumung Krawalle und internationale Solidarisierung wie 2006 in Kopenhagen. Im Internet versucht die Szene dafür bereits ihre Kräfte zu mobilisieren.

Gebet

  • für den inneren Frieden der Stadt
  • Weisheit und Wachsamkeit für die Polizei, um im Vorfeld Straftaten zu verhindern
  • dass gesellschaftliche Konflikte von den Beteiligten gewaltlos thematisiert werden

Zunahme von Kindesmisshandlungen

Im Monat Dezember wurde in erschütternder Weise deutlich, wie sehr das Leben von Kindern in unserer Stadt und unserem Land bedroht ist: Extreme Vernachlässigung, verhungerte Kinder, Kindesmisshandlung bis hin zum Mord wurden entdeckt und häuften sich derart, dass es auch hart gesottene Politiker erschütterte. Berlin liegt bei der Entdeckung solcher Fälle bundesweit an der Spitze, was auf eine gesteigerte Sensibilisierung der Öffentlichkeit zurückgeführt wird. Innerhalb von 14 Tagen wurden zwischen dem 26.11. und 7.12. 07 durch über 700 telefonische Meldungen 127 vernachlässigte Kinder entdeckt und zum Schutz aus ihren Familien genommen. Ein Wegsehen der Politiker scheint nicht mehr möglich – es müssen neue Wege gefunden werden, um Kinder besser zu schützen. Die Debatte darüber hat begonnen – klare Wege scheinen noch nicht erkennbar. Die Jugendämter sind oft überfordert und die personellen und finanziellen Kürzungen der letzten Jahre lassen offensichtlich eine gute Arbeit kaum mehr zu. Finanziell ist mit einer weiteren Kürzung von noch einmal 13 Millionen Euro im nächsten Jahr eigentlich schon eine sehr negative Vorgabe gemacht worden.

Gebet

  • neue, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Kinder
  • finanzielles Umsteuern zum Wohl der Kinder
  • schnelle Hilfe für gefährdete Familien

Zusammenarbeit Berlin und Hamburg

Auf einer Hauptstadt-Rede hatte im September der Hamburger Oberbürgermeister von Beust eine strategische Allianz zwischen Berlin und Hamburg vorgeschlagen. Klaus Wowereit nahm dieses Angebot nun an. Beide Städte hätten ähnliche Potentiale und Schwierigkeiten. In beiden Städten sind die Bereiche Biotechnologie, Gesundheitswirtschaft, kreative Branchen, Informations- und Kommunikationstechnologie Entwicklungsschwerpunkte. Schon seit 2001 hatte man sich vorgenommen zusammenzuarbeiten, aber es gab bis jetzt nur Erfolge im Tourismusbereich – ansonsten überwog Konkurrenzdenken. Nun will man die Kräfte bündeln, um gemeinsame Lösungen zu finden und Entwicklungspotentiale zu fördern. Am 24. Februar soll ein erstes Gipfeltreffen stattfinden.

Gebet

  • für ein Gelingen der Kooperationsgespräche
  • dass dadurch das Potential beider Städte gefördert werden kann.

Gebetswochen

Traditionell Anfang des Jahres treffen sich Christen zum Beten über Gemeinde- und Konfessionsgrenzen hinweg. In der internationalen Gebetswoche der Evangelischen Allianz vom 06. bis 13.01.2008 gibt es in Berlin über 110 Gebetstreffen, einen Rundfunk-Gottesdienst (06.01. um 10.00 Uhr) und einen Abschlussgottesdienst in der Gedächtniskirche (13.01. um 15.00 Uhr). Kurz darauf, vom 18. bis 25.01., kommen Christen zur (ökumenischen) Gebetswoche für die Einheit der Christen teils in denselben, teils in anderen Zusammensetzungen zusammen.

Gebet

  • Förderung der Einheit durch gemeinsames Beten
  • Konkrete Gebetserhörungen, z. B. im gesellschaftlichen Bereich
  • Wachsende Freude am gemeinsamen Gebet

Termine:

  • 06.02.2008 Beginn von „40 Tage beten und fasten für unser Land„; Hefte auch im Büro von GfB erhältlich; www.40tagebetenundfasten.de
  • Stadt-Gebets-Gottesdienst 09.02.2008, 19.00 Uhr, in der Apostel-Petrus-Gemeinde, Märkisches Viertel (http://www.apg-berlin.de); Schwerpunkt: Gebet für Häftlinge und Bedienstete im Strafvollzug
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